Der erste Impuls, wenn man sieht, dass die Waage in die falsche Richtung aus schlägt, ist, dass man sich die Laufschuhe anzieht und joggen geht. Joggen ist super, wenn man seine Ausdauer verbessern und sein Herz-Kreislauf-System aktivieren will. Aber es ist nicht unbedingt das effektivste Training für einen dauerhaften Gewichtsverlust.

Warum gehen so viele dann Laufen?

Wahrscheinlich hat man mal gehört, dass man lange und langsam laufen soll, um möglichst viel Fett zu verbrennen. Das stimmt auch. Um Fett verbrennen zu können, benötigt unser Körper Sauerstoff. Wenn wir jetzt gemütlich joggen und dabei noch reden können, ist das gar kein Problem. Unseren Zellen steht genügend Sauerstoff für die Fettverbrennung zur Verfügung. ABER unser Körper ist ja nicht doof. Dieser geht jetzt daher und passt seine Stoffwechselprozesse an das Training an, so dass er immer effektiver arbeitet und dadurch weniger Energie verbraucht. Entweder wir laufen immer länger oder schneller, um den gleichen Energieverbrauch zu erzielen. Das heißt im Umkehrschluss je besser unser Trainingszustand wird, desto effektiver arbeitet unser Körper und verbraucht immer weniger Energie. Das ist jetzt aber genau das, was wir nicht wollen!

Wie sieht es jetzt mit Krafttraining aus?

Während der Belastung findet keine Fettverbrennung statt, da dem Muskel unter Anspannung kein Sauerstoff zur Verfügung steht. Der Körper nutzt bei intensiven Trainingseinheiten Zucker als Energieträger, da Zucker ohne Sauerstoff verstoffwechselt werden kann. Aber irgendwann beenden wir ja unser Training und dann haben unsere Muskeln wieder genügend Sauerstoff zur Verfügung.

In der Ruhephase beginnt die eigentliche Arbeit unseres Organismus und der sogenannte Nachbrenneffekt setzt ein. Der Körper beginnt nun neue Muskeln aufzubauen und entsprechend die Blutgefäße und Nervenbahnen anzupassen.

Unsere Muskulatur ist ein sehr stoffwechselaktives Gewebe und es Bedarf eines hohen Energieaufwandes, um die Muskulatur mit Sauerstoff und anderen Nährstoffen zu versorgen und überhaupt mehr Muskulatur aufzubauen. Das heißt je mehr Muskelmasse wir haben, desto höher ist unser Energieverbrauch. Denn unsere Muskeln wollen ja auch versorgt werden, wenn sie nicht gerade arbeiten, z.B. wenn wir schlafen, chillen oder sitzen.

Jo-Jo-EffektMehr Muskeln weniger Bauchspeck

Muskeln sind neben dem Gehirn der Hauptenergiefresser in unserem Körper. Das ist auch der Grund des Jo-Jo-Effekts bei vielen Diäten. Durch die verringerte Kalorienzufuhr bei Diäten wird neben Fett auch Muskelmasse abgebaut. Wenn wir jetzt wieder normal essen, dann haben wir nicht mehr genügend Muskulatur, die die überschüssigen Kalorien jetzt verbrauchen können. Also geht das Gewicht nach oben. Das leider oftmals noch weiter als zu Beginn einer Diät. Da die Muskeln fehlen, die die ganze Energie verbrauchen, die wir über die Nahrung zuführen.

Fazit: Je mehr Muskelmasse wir besitzen, desto höher ist unser Gesamtenergieverbrauch. In Kombination mit einer entsprechend angepassten Ernährung führt dies langfristig und dauerhaft zum persönlichen Wohlfühlgewicht.