In der aktuellen Ausgabe des P.M. Magazins gibt es einen interessanten Artikel mit dem Titel „Tanzte sich der Mensch zur Krone der Schöpfung?“.  Die Ergebnisse finde ich so spannend, dass ich hier die wesentlichen Punkte kurz zusammenfasse:

  • Tanz: Urform der Gebärdensprache. Der Linguist Wolfgang Steinig geht davon aus, dass Tanz und Sprache miteinander verbunden sind und es ohne Tanz keine Sprache gäbe. Die beiden Neurowissenschaftler Steven Brown und Lawrence Parsons haben sogar festgestellt, dass Sprache und Tanz in unserem Gehirn miteinander verknüpft sind. Die Forscher gehen davon aus, dass die Tänzer sich erst frei bewegten, dann daraus Schritte entwickelten, die sie später zu Abfolgen, Sequenzen und ganzen Tänzen zusammen fügten. Auf ähnliche Weise funktioniere auch unsere Sprache; aus Lauten werden Wörter, aus Wörtern werden Phrasen und aus Phrasen werden Sätze. Dabei seien die Kombinationsmöglichkeiten vielfältig, aber nicht willkürlich. Sowohl der Tanz als auch die Sprache folgen hier einer bestimmten Grammatik. Das stützt die Theorie, der Mensch kommunizierte früher über Gesten und später entwickelte sich daraus die Sprache.
  • Tanzen sicherte die Erhaltung der Art. Steinig vermutet, dass die frühen Menschen angefangen haben zu tanzen, weil Tanz als exzessivste Form der Fortbewegung auf 2 Beinen einen gut ausgeprägten Gleichgewichtssinn demonstriert, ästhetischen Ansprüchen genügt und so den Erfolg beim anderen Geschlecht erhöhte. Wissenschaftler haben auch festgestellt, dass Gesellschaften, in denen tanzen verboten war, sich nicht weiterentwickelten.
  • Tanzen wirkt positiv auf unsere Gesundheit. Schwingen wir das Tanzbein, aktivieren wir zahlreiche sensorische, motorische und neuronale Prozesse und verknüpfen dadurch die verschiedensten Hirnbereiche miteinander. Wer 4x die Woche tanzt, mindert das Risiko an Demenz zu erkranken um 76%! Tanzen hilft gegen Multiple Sklerose. Nach einer 5-monatigen Tanztherapie konnte eine Frau mit MS ihre Gehhilfen beiseite legen. Außerdem verbessert tanzen die Mobilität von Parkinson-Patienten. Studien haben darüber hinaus festgestellt, dass tanzende Grundschüler sich weniger aggressiv verhalten. Bei Tangotänzern konnte zudem nachgewiesen werden, dass sich das Stresshormon Cortisol im Speichel reduzierte.Tango

Als Fazit des Artikels zitiere ich hier die Empfehlung der Wissenschaftler: „Am besten für die Gesundheit ist es, sich schon früh mit dem Tanzvirus anzustecken – und dann ein Leben lang damit infiziert zu bleiben.“ Das ist doch mal eine schöne Empfehlung. In diesem Sinne viel Spaß beim Tanzen!!