Ob man ein Instrument spielen lernen beginnt oder eine neue Sprache, einen neuen Tanz ausprobiert oder ein neues
Trainingsprogramm starten, allen ist gemeinsam, dass der Anfang das schwierigste ist. So ist es auch mit der Ernährungsumstellung. Aller Anfang ist schwer. Man muss sein Essverhalten und seine Einkaufsgewohnheiten überdenken. Für viele Leute sind essen und einkaufen Prozesse, die automatisch ablaufen und über die sie nicht großartig nachdenken (müssen). Deshalb ist es am Anfang so schwierig seine bisherigen Gewohnheiten los zulassen und neue zu etablieren. Man muss anfangs viel Gehirnschmalz und Arbeit aufwenden, um seine Gewohnheiten zu ändern, seine Einkaufsliste anzupassen, neue Rezepte zu suchen und auszuprobieren und sich eventuell zu überlegen, ob man biologisch, regional und/oder saisonal einkauft.
Im Laufe der Zeit habe ich festgestellt, dass es vor allem 3 Fallgruben sind, in die man anfangs immer wieder tappt:
Falle #1
Eines der häufigsten Probleme bei einer Ernährungsumstellung ist der Rückfall zu den alten Wohlfühl-Lebensmittel, also zu den Sachen, die einem einen stressigen Arbeitstag erträglicher machen. Denn es ist immer einfacher zu alten Gewohnheiten zurück zu kehren als neue zu etablieren. Gerade wenn es mal stressiger zugeht und viel los ist im Leben, dann ist es bequemer die Fertigpizza in den Ofen zu schieben, als noch stundenlang Kartoffeln zu schälen.
Falle #2
Ein weiterer Knackpunkt ist, dass viele Leute zwar ihre festen Nahrungsmittel umstellen, aber ihre Trinkgewohnheiten vollkommen übersehen oder außer Acht lassen. Es ist wenig sinnvoll, seine Mahlzeiten entsprechend anzupassen, aber weiterhin literweise süße Limonaden (Cola etc.), Eistees und Fruchtsäfte zu konsumieren. Denn in der Regel sind diese voll mit raffiniertem Industriezucker. Am Ende wundern sich die Leute dann, warum sie trotz Ernährungsumstellung nicht wirklich an Gewicht verlieren.
Falle #3
Der 3. Knackpunkt meiner Meinung nach ist der wichtigste. Viele Leute sehen eine Ernährungsumstellung eher als eine Diät an, also als etwas was ich mal für einen gewissen Zeitraum ausprobiere, um dann wieder zu meinem alten Essverhalten zurück zukehren. Aber eine Ernährungsumstellung würde nicht so heißen, wenn man nicht sein Essen und seine Einstellung dazu umstellt. Eine Ernährungsumstellung ist also weniger eine Diät, sondern ein Wandel im Lebensstil. Sprich man „verpflichtet“ sich nicht nur für einen gewissen Zeitraum seine Ernährung anzupassen, sondern man entscheidet sich bewusst dafür seine Ernährung -oh Schreck- für das restliche Leben anzupassen.
Viele fangen an Kalorien zu zählen, um danach ein Kaloriendefizit festzulegen, weil sie glauben, dass wenn sie weniger Kalorien zu sich nehmen als sie verbrauchen, Gewicht verlieren. Klar verliert man auf diese Weise Gewicht, aber wenn man sich auf diese Weise aushungert, ist niemandem geholfen im Gegenteil. Man erhält zu wenig Kalorien und interessanterweise stehen der Blutzuckerspiegel und die Willenskraft in sehr enger Beziehung zueinander. Das heißt, wenn man sich aushungert und man in Situationen ist, in denen man einen niedrigen Blutzuckerspiegel hat, dann hat man weniger Willenskraft. Sprich die Fähigkeit ungesunden Versuchungen zu widerstehen, nimmt mit niedrigerem Blutzuckerspiegel ab. Entweder gibt man dann dieser Versuchung nach oder man findet einen anderen Weg (süße Limonaden), um sich die fehlenden Kalorien zu holen.
Tipps für eine gelungene Ernährungsumstellung
Am einfachsten gelingt eine Ernährungsumstellung, wenn man einen Plan hat. Das heißt man sucht und probiert ein paar Rezepte aus, die man morgens, mittags und abends zubereiten kann. So hat man immer genügend gesunde Ideen für ein schmackhaftes Frühstück, Mittag- und Abendessen. Als nächstes schreibt man die Zutaten, die man benötigt auf einen Einkaufsze
ttel und kauft auch tatsächlich nur diese Dinge. Das hilft, den vielen ungesunden Versuchungen im Supermarktregal zu widerstehen.
Im nächsten Schritt trinkt man nichts mehr, was überflüssige Kalorien enthält. Also keine Limonaden, Schorlen und Fruchtsäfte. Stattdessen eignen sich ungesüsste Tees und/oder Wasser. Wenn einem Wasser pur am Anfang zu fad ist, kann man eine Scheibe Zitrone, Limette oder Gurke oder einen Stängel Minze ins Wasser geben.
Last but not least ist es sehr wichtig seinen Kopf und seine Einstellung entsprechend anzupassen und eine Ernährungsumstellung nicht als Verzicht von etwas zu sehen, sondern die Umstellung als neuen Lebensstil betrachtet. So hat man definitiv mehr Spaß dabei neue Rezepte, Nahrungsmittel und Zubereitungsweisen auszuprobieren, als ständig damit beschäftigt zu sein Kalorien zu zählen. Und wer weiß, ob man nicht im Supermarkt auf der Suche nach einem exotischen Lebensmittel auf sehr interessante Leute stößt, die einem auf dem Weg ein Stück weit begleiten.


Wenn es um das Thema Gesundheit geht, gibt es viele Schrauben an denen man drehen kann. Ein wichtiger Faktor, wenn nicht gar einer der wichtigsten für Gesundheit, Wohlbefinden und ein schöneres Äußeres, ist der Verzicht auf Brot, Kekse und andere Teigwaren wie Pizza, Nudeln oder Spätzle. Für manch einen mag diese Äußerung radikal klingen und die Stimmen im Kopf fragen einen, was man dann überhaupt noch essen könne und wieso ist Brot in erster Linie überhaupt ungesund. Immer mehr Studien zeigen die vielen gesundheitlichen Probleme unseres heutigen Getreidekonsums auf.
Klebereiweiß. Es ist vor allem im Weizen enthalten aber auch in Dinkel, Roggen, Gerste und in geringeren Mengen in Hafer, Kamut, Emmer und Einkorn. Gluten kann toxische Reaktionen in unserem Körper auslösen, die unser Immunsystem aktivieren und Entzündungen im Verdauungstrakt hervorrufen. Außerdem verklebt es unsere Darmwände und belastet so unsere Verdauung. Wir nehmen dies als Verstopfungen, Blähungen oder Durchfall war. Viele von uns haben eine Glutensensitiviät bzw. -unverträglichkeit, ohne sich dessen überhaupt bewusst zu sein oder irgendwelche offenkundigen Symptome. Es gibt jedoch Wissenschaftler die herausgefunden haben, dass eine Glutenunverträglichkeit sich nicht nur in Zöliakie (Autoimmunkrankheit, bei der die Dünndarmschleimhaut angegriffen und dadurch an der Verarbeitung des Glutens gehindert wird), sondern auch in Form verschiedener anderer Autoimmunstörungen zeigen kann, z.B. neurologische und psychiatrische Probleme, rheumatoide Arthritis (entzündliche Erkrankung der Gelenke), Schildrüsenüberfunktion oder Lebererkrankungen.
