Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat chronischen Stress zur größten Gesundheitsgefahr des 21. Jahrhunderts erklärt. Stress abbauen solte damit ein wichtiger Teil in unserem heutigen Leben sein. Man geht heute davon aus, dass bis zu 90 Prozent der Symptome, wegen derer Menschen ihren Hausarzt aufsuchen, ihre Wurzeln im Stress haben. Der richtige Umgang mit Belastungen im Alltag ist deshalb eine zentrale Aufgabe. Arbeitsbedingter Stress ist eines der größten Probleme im Bereich Gesundheit und Sicherheit in Europa – beinahe jeder vierte Arbeitnehmer ist davon betroffen. Wie kann ich also Stress abbauen?
Das menschliche Nervensystem
Wir Menschen besitzen 3 große Nervensysteme, die sich hervorragend ergänzen. Das wichtigste ist unser Zentralnervensystem bestehend aus unserem Gehirn und dem Rückenmark. Es dient vereinfacht gesagt als Schaltzentrale für die Steuerung und Koordinierung aller Prozesse im Körper. Dann haben wir noch das willkürliche oder periphere Nervensystem. Es unterliegt mehr oder weniger unserer Willenskraft und steuert u.a. unseren Bewegungsapparat, aber auch unsere Sinneswahrnehmungen. Als drittes haben wir das unwillkürliche oder vegetative Nervensystem, welches wir nicht willentlich steuern können. Es regelt Organtätigkeiten wie Atmung, Verdauung oder Herzschlag. Das vegetative Nervensystem teilt sich noch einmal in Sympathikus und Parasympathikus. Ersteres beschleunigt z.B. den Herzschlag und die Atmung, steigert die Durchblutung und erhöht damit den Blutdruck und versetzt unseren Geist in Alarmbereitschaft. Gleichzeitig hemmt es unsere Verdauung. Der Parasympathikus hat genau die gegenteilige Wirkung. Beide Systeme sind immer mehr oder weniger in Aktion, wobei jeweils eins den Ton angibt. Befinden sich beide Systeme im Gleichgewicht, befinden wir uns in Harmonie und Ausgeglichenheit.
Stress kann lebensnotwendig sein
Geschichtlich gesehen ist Stress für uns Menschen lebenswichtig ja sogar lebensrettend. Denn Stress ist eine Notschaltung des Körpers, um vor dem aus dem Gebüsch springen Säbelzahntiger davon zu laufen oder ihn zu jagen. Ob Flucht oder Kampf beides zieht eine körperliche Reaktion nach sich. Der Sympathikus übernimmt das Sagen. Ist die Gefahr gebannt oder der Kampf ausgestanden, übernimmt der Parasympathikus das Feld. Die gleichen körperlichen Reaktionen laufen ab, wenn ich am Schreibtisch sitze und gestresst bin, weil ich diese Aufgabe unbedingt zu dem Termin erledigt haben muss oder einen allzu nervenaufreibenden Film ansehe. Unser Körper unterscheidet nicht zwischen emotionalen und körperlichen Gefahrensituationen, sondern fährt immer dasselbe Notfallprogramm ab. Heutzutage entfällt jedoch immer mehr die auf den Stress notwendige Aktivität, so dass die ausgeschütteten Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin nicht mehr durch Bewegung verbraucht werden und so weiter in unserem Blutkreislauf verbleiben. Das übersäuert nicht nur unseren Organismus und beschleunigt damit unseren Alterungsprozess, sondern verursacht auch alle anderen Stresskrankheiten wie z.B. Schlafstörungen, Bluthochdruck, Verdauungsprobleme oder einen Hörsturz oder Tinnitus. Es ist es also extrem wichtig für körperlichen und emotionalen Ausgleich zu sorgen.
Sehr gute Möglichkeiten zum Stress abbauen sind:
- Meditation
- Autogenes Training
- Progressive Muskelrelaxation
- bewusste Atemübungen
- Yoga, Tai Chi, Qi Gong
- regelmäßige Saunagänge oder
- Musik
Da ich ein Freund von allem bin, habe ich mich bewusst für Yoga entschieden. So kann ich Körper- und Dehnübungen mit meinem Atem und Geist in Einklang bringen und Blockaden und Verspannungen im Körper lösen. Für welche Entspannungstechnik du dich am Ende entscheidest ist egal, so lange du sie regelmäßig ausführst. Wenn es dich entspannt bei Musik und Kerzenlicht mit einem schönem Buch in der Badewanne zu relaxen, ist das ebenso hilfreich wie ein Runde autogenes Training. Also nur zu und entspann‘ dich!