Fascial Release dient dazu, sich eine flexible, elastische Faserstruktur zurückzugewinnen und die Hydration des Gewebes zu verbessern. Diese Form des Faszientrainings wird mit Faszienrollen und/oder -bällen durchgeführt. Durch den Druck der Rolle auf das Körpergewebe kommt es zur Lösung von myofaszialen Verklebungen, wodurch die unterschiedlichen Gewebeschichten wieder gut übereinander gleiten können. Das hinterlässt dann nicht nur ein besseres Körpergefühl, sondern auch erheblich mehr Beweglichkeit sowie oft auch eine vermehrte Schmerzfreiheit. Verdickungen, Verhärtungen oder Verfestigungen des Bindegewebes machen bestimmte Körperbereiche unbeweglicher, z.B. Schulter-Nacken-Bereich. Manche Faszienzüge werden verkürzt was früher oder später zu Schmerzen führen kann.

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Durch das Faszientraining mit der Faszienrolle können Betroffene Verklebungen im Bindegewebe selbst lösen. Die Muskulatur wird gelockert und die Wirbelsäule bleibt mobil bzw. kann so wieder mobil gemacht werden und damit Rückenschmerzen gelindert werden. Wer unter Verspannungen leidet, dem verschafft die Faszienrolle Linderung.

Faszientraining – Wann? Wo? Wie?

Das Rollen auf der Faszienrolle kannst du als Aufwärmprogramm nutzen oder als Regenerationsprogramm nach dem Training. Oder wann immer dir danach ist. Wichtig ist dabei nur, dass du auf deinen Körper hörst! Ein „Wohlweh“-Schmerz ist erlaubt, aber nicht mehr. Dann solltest du den Druck auf die Rolle vermindern oder die Geschwindigkeit entsprechend anpassen.

Ich rolle mich gerne abends vor dem Schlafen gehen. Deine persönliche Routine sollte sich daran orientieren, wo deine Defizite genau liegen bzw. sich danach richten, was du genau erreichen möchtest. Du kannst dich jedes Mal von Kopf bis Fuß durchwalken, was schon mal eine Stunde in Anspruch nehmen kann oder aber nur die Stellen, die schmerzen oder du das Gefühl hast, dass sie ein wenig Aufmerksamkeit gebrauchen können.

Um deine Defizite zu ermitteln, solltest du einmal deinen ganzen Körper durchrollern. Dabei achtest du genau darauf, wo die wirklich verspannten Stellen sind. Et voilà, du hast deine Problemstellen gefunden und kannst dann gezielt daran arbeiten. Du musst nicht alle diese Körperstellen bearbeiten. Es reicht, wenn du erst an den am stärksten limitierenden Stellen arbeitest wie bspw. oft an den Hüftbeugern.

Dauer – 10-15 Sekunden mindestens pro Stelle. Am Besten solange, wie es dauert, dass sich deine Verspannungen lösen.

Beide Seiten des Körpers – denke daran, dass du 2 Körperhälften hast. Du solltest logischerweise beide Körperseiten bearbeiten.

Mittlerweile gibt es fast überall spezielle Faszienworkshops bei denen man seine ersten „Rollversuche“ starten kann. Natürlich findet man auch im Internet jede Menge Informationen und gute Übungsvideos. Hier findest du ein paar grundlegende Übungen, die du jederzeit und überall machen kannst. Viel Spaß beim Ausprobieren!

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Noch ein kleiner Tipp am Rande. Es gibt unzählige Faszienrollen und -bälle. Grundsätzlich gilt, dass die Rollen eher für größere Muskelgruppen wie Oberschenkelvor- und -rückseite, Waden und Rücken geeignet sind. Bälle hingegen machen sich besser für Fußsohle, Gesäß oder Zwischen den Schulterblättern. Ob einem Rollen mit Noppen, Rillen oder glatt und von welcher Firma am besten gefallen, muss jeder für sich selbst ausprobieren. Wichtig ist hierbei nur, dass die Qualität stimmt und man nicht nach zweimaligem Gebrauch eine kaputte Rolle unter dem Hintern hat.

P.S.: Genauso gut eignen sich auch Tennis-, Hockey- oder Lacrosse-Bälle. Dazu steckt man einfach 2 Bälle in einen Strumpf. Knotet das Ende zu und schon kann es losgehen. Die Bälle rechts und links neben der Wirbelsäule positionieren und so den Rücken ausmassieren. Herrlich 🙂