Als ich die Tage mit meiner Mutter telefoniert habe – hallo Mutti -, wollte sie natürlich wissen was ich so den lieben langen Tag getrieben habe. Ich erklärte ihr daraufhin enthusiastisch, dass ich im Wald Kräuter sammeln war – um genau zu sein: Giersch. Meine Mutter erklärte mir daraufhin scherzhaft, dass sie den ganzen Tag im Garten zugebracht hätte, eben diesen loszuwerden und ob sie mir nicht ein paar Tüten davon schicken solle. Also erklärte ich ihr kurz wieso das gar keine so schlechte Idee sei. 😉
Giersch gesunder Vitamin- und Mineralienlieferant
Giersch, dieser schöne weiße „Gärtnerschreck“ ist nicht nur unverwüstlich, sondern ist überaus reich an Vitamin C (4x mehr als in Orangen) und Vitamin A (3x mehr als in Karotten). Außerdem enthält Giersch viele wichtige Mineralstoffe und Spurenelemente wie Eisen, Kalium, Kupfer und Mangan.
Vitamin C ist ein Radikalfänger mit antioxidativer Wirkung und es stellt ein Coenzym dar, welches für den Aufbau und die Reperatur unserer Haut und unseres Bindegewebes (u.a. Knochen, Zähne, Bänder, Sehnen) benötigt wird. Mit Niacin (B3) und Vitamin B6 steuert Vitamin C die Produktion von L-Carnetin, das für die Fettverbrennung in der Muskulatur benötigt wird.
Vitamin A ist ebenfalls für die Gesunderhaltung unserer Haut verantwortlich. Darüber hinaus erleichtert es die Aufnahme von Eisen, welches für die Blutbildung wichtig ist.
Kurz gesagt, erhält unser Organismus ausreichend Vitamin C und A, haben wir starke Knochen, eine schöne Haut und einen straffen Körper (entsprechende Bewegung vorausgesetzt).
Heilende Wirkung
Die vielen Namen des Giersch wie Gichtkraut oder Zipperleinskraut spielen alle auf seine heilende Wirkung an. Früher war mit Zipperlein ein schwerer Gichtanfall mit zuckenden Beinen gemeint. Hier wurde dem Patienten ein Sud aus Giersch empfohlen, ebenso bei rheumatischen Beschwerden, Arthritis oder Gelenkscherzen in Fingern und Füßen.
Giersch hat zudem eine entwässernde und entzündungshemmende Wirkung und reguliert die Verdauung. In der Volksmedizin wurde er auch bei Nieren- und Blasenleiden, Parasitenbefall, Atemwegskatarrhen, Zahnschmerzen und Krampfadern angewandt. Bei Bienen- oder Insektenstichen lindert er den Schmerz. Dazu einfach frische Blätter zwischen den Fingern zerreiben und auf den Stich legen.
Unkraut als Delikatesse
Da Giersch sich durch unterirdische Ausläufer schneller verbreitet als manch einem Gärtner vielleicht lieb ist, warum nicht mit ihm Freundschaft schließen und ihn einfach zum nächsten Essen nach Hause einladen. Giersch macht sich super in Salaten als Petersilienersatz, als Tee oder (meine bevorzugte Variante) im Smoothie.
Zutaten und Zubereitung:
2 handvoll Giersch
1 handvoll Spinat
1 Banane
1 Orange
150 g Erdbeeren
20g-50g Kokosflocken
1 EL Kakao
Priese Zimt
200 ml Wasser
Alle Zutaten in den Mixer geben. Anschalten. Fertig.
Die beste Art und Weise dem Giersch im Garten beileibe zu rücken und dabei noch gesund und schön auszusehen ist, ihn zu essen. Guten Appetit!