08Jun/16

Rebound Elasticity oder mit Schwung und Federung zu mehr Beweglichkeit – Teil 3

Unsere Faszien lieben federnde und schwingende Bewegungen. Sie machen das Bindegewebe nicht nur geschmeidiger, sondern auch kräftiger. Das Hautbild verändert sich, selbst unschöne Dellen an Po und Oberschenkeln können durch gut dosiertes Federn gemindert werden.

Außerdem kann man hierbei die Fähigkeit der Faszie, Bewegungsenergie zu speichern, zur Unterstützung unserer Muskeln und zur Kraftentfaltung nutzen. Dazu wird die Faszie in Gegenrichtung vorgedehnt und die elastische Rückfederung für eine impulsartige Entladung der Energie benutzt (ähnlich einem Katapult). Dies ist ein Grund für die enorme Springkünste von Kängurus oder Fröschen.

Mögliche federnde Bewegungen wären:

Hüpfen

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Wer zwecks der Kinder oder Enkelkinder ein Trampolin im Garten stehen hat, kann sich glücklich schätzen. Wenn die Kids das nächste Mal darauf herum hüpfen einfach mitmachen. Es macht nicht nur Spaß, sondern man tut seinen Faszien, aber auch seinem Herzen und Muskel etwas gutes.

Genauso effektiv ist auch die Mini Variante für das Wohnzimmer. Am besten 10 Minuten täglich.

Laufen faszientraining-tuebingen-laufen

Wer keine Lust auf Trampolin springen hat und lieber an die frische Luft geht, macht dies am besten laufend oder zumindest flotten Schrittes. So sorgt man zugleich für sein Herz-Kreislauf-System, läuft gegen seine Cellulite an und bekommt auch noch Glückshormone gratis oben drauf.

Springen

SeilspringenAller guten Dinge sind drei. Eine weitere effektive Möglichkeit der Orangenhaut den Kampf anzusagen ist Seilspringen. Darüber hinaus kannst du auch schnell und zeitsparend deine Ausdauer verbessern. Näheres kannst du in meinem Beitrag „Seilspringen für die Traumfigur“ nachlesen.

 

Probiere alle drei Möglichkeiten aus und finde so deine Lieblingsbewegung heraus. Selbstverständlich kannst du auch alle 3 Varianten oder auch nur 2 miteinander kombinieren. Hier sind dir, deiner Fantasie und deinem Wohlbefinden keine Grenzen gesetzt. Abwechslung und Spaß heißt hier das Motto.

16Mai/16

Fascial Stretch – Teil 2

Beim Fascial Stretch werden komplette Faszienbahnen gedehnt, statt nur einzelne Muskeln. Ziel ist es, durch möglichst unterschiedliche Winkel das Fasziengewebe auf vielfältige Art zu stimulieren. Denn alles was wir nicht regelmäßig beanspruchen, signalisiert dem Körper, dass es unnötig ist und abgebaut werden kann. Damit spart er enorm viel Energie. Das Gleiche gilt glücklicherweise auch umgekehrt. Deshalb ist es wichtig, insbesondere im Alter, Körper und Geist entsprechend zu fordern und durch ein gezieltes Training leistungsfähig zu halten.

Hier setzen ganzheitliche Trainingsmethoden wie Yoga oder Pilates an. Sie helfen muskuläre Dysbalancen auszugleichen und tragen dazu bei, dass diese nicht erneut entstehen oder schlechte Bewegungsmuster im Alltag Einzug halten. Mit Hilfe der Faszienmobilisation kann man einen Menschen in nur wenigen Stunden wieder aufrichten und ihn beweglicher machen und damit mehr Lebensfreude mitgeben.

Nachfolgend habe ich ein paar Übungsbeispiele für alle wichtigen Faszienbahnen zusammengestellt. Du kannst die Übungen alle aneinander reihen oder einzeln üben. Wichtig ist, dass du beim Üben kreativ bist und bleibst. Dies sind erste Vorschläge. Verändere eine Haltung und schau, wie es sich anfühlt. Probier‘ dich aus!

Dehnung der frontalen Zuglinie

 

Dehnung der spiralen Zuglinie

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Dehnung der rückwärtigen Zuglinie
Dehnung der seitlichen Zuglinie
03Apr/16

Was ist Faszien-Training? Teil 1

Sie umhüllen Muskeln und Organe und stehen zunehmend im Rampenlicht: Faszien.

Altmodisch auch Bindegewebe genannt. Faszien sind das, was jeden Muskel, jedes Organ, aber auch jede Bandstruktur umgibt. Faszien vernetzen unseren ganzen Körper. Unter Physiotherapeuten, Masseuren, Osteopathen, Rolfern und anderen Körperarbeitstechniken kein Neuland. Doch in den letzten Jahren rückte dieses menschliche kollagene Bindegewebsnetzwerk, u.a. dank Dr. Robert Schleip, immer mehr in das Interesse der aktuellen medizinischen Forschung. Dabei fand man erstaunliches heraus. faszientraining-tuebingen-faszienstruktur-faszie-faszien

Neueste wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass nicht die Haut unser größtes Sinnesorgan ist, sondern unsere Faszien. Sie vernetzen unseren ganzen Körper – sie sind das Organ, welches alles mit allem verbindet, das den Körper zusammenhält und strukturiert. Man kann sich das ganze vorstellen wie bei einer Orange, die man halbiert. Jedes Fruchtstück ist mit dieser feinen weißen dünnen Haut umgeben. Entfernt man diese Hülle, hat man keine festen Orangenfilets, die man sich genüsslich in den Mund schieben kann, sondern Mus. So ähnlich sieht es im menschlichen Körper aus. Jeder Muskel, jedes Organ ist mit so einer Haut überzogen. Und diese „Haut“ nimmt Informationen auf und leitet sie weiter.

Ein gut trainiertes und intaktes Bindegewebsnetzwerk beeinflusst die Kraftentwicklung und Kraftübertragung, sowie die Feinabstimmung einer Bewegung nachhaltig. Denn nicht in der Nähe eines Gelenks, befinden sich die Rezeptoren, welche für die Meldung über die Lage des Körpers im Raum verantwortlich sind, sondern im Fasziengewebe. Das wiederum hat Einfluss auf die Genauigkeit und Geschmeidigkeit einer Bewegung. Für (Leistungs)-sportler, aber auch für jeden Freitzeitsportler und Spaziergänger interessant.

Die allgemein beklagte Alterssteifigkeit und der damit einhergehende Verlust an elastischem Schwung sind im Wesentlichen das Resultat von verfilzten und/oder verklebten Kollagen-Fasernetzen. Ein intaktes Bindegewebe ist fest und zugleich elastisch (ähnlich einem Spinnennetz) und ermöglicht federnde Bewegungen wie bei Gazellen. Das garantiert Belastbarkeit von Sehnen und Bändern, vermeidet schmerzhafte Reibereien in Hüftgelenken und Bandscheiben, schützt die Muskulatur vor Verletzung und hält uns in Form – jugendlich und straff.

Kurz gesagt: Wir sind so alt wie unser Bindegewebe. Wer jung bleiben oder wieder jung werden will, tut also gut daran dieses Lebensnetz, seine Faszien, zu kräftigen.

Weitere Vorteile eines Faszientrainings sind:

  • Leistungssteigerung
  • Verletzungsprophylaxe
  • Spaß und Abwechslung
Welche Impulse braucht das Faziennetz?

Die Faszienforschung hat gezeigt, dass unser Gewebe beeinflussbar ist und unterschiedliche Zugangswege zu ihm bestehen. Faszien haben Einfluss auf unsere Muskulatur, unsere Haltung, unsere Bewegungen und unser Schmerzempfinden. „Aber sie werden auch beeinflusst durch unsere einseitigen Alltagsbelastungen, welche unsere natürliche Bewegungsvielfalt mehr und mehr einschränken – stundenlanges Verharren in ungünstigen Sitz-Beuge-Haltungen sowie der natürliche Alterungsprozess tragen das Ihre dazu bei“, so Lucia Nirmala Schmidt. „Faszien werden in ihrem Tonus zudem durch unsere innere Haltung, unser Denken und Fühlen geprägt. Eine emotionale Spannung lässt ganze Körperregionen förmlich erstarren.“, so Schmidt weiter. Deshalb ist es wichtig, die Verschiebbarkeit der verschiedenen Gewebe zueinander zu erhöhen, die Gleitfähigkeit zu verbessern, die kollagenen Fasern zum Umbau anzuregen und so die Geschmeidigkeit und Elastizität der Faszien zu erhalten.

Aber wie mache ich das nun? Aus den Erkenntnissen der Faszienforschung gehen 4 verschiedene Möglichkeiten hervor, wie man seine Faszien trainieren kann:

  1. Fascial Stretch (z.B. Yoga)
  2. Rebound Elasticity (z.B. Seilspringen, Trampolin hüpfen, Joggen)
  3. Fluid Refinement (z.B. YinYoga, Pranayama)
  4. Fascial Release (Foam Rolling, Massage)

 

Ich werde in der nächsten Zeit jede Trainingsmöglichkeit einzeln vorstellen. Damit unsere Faszien optimal funktionieren und wir uns wohl in unserer Haut fühlen, sollte man alle 4 Möglichkeiten abwechselnd trainieren. Sie lassen sich auch hervorragend miteinander kombinieren. So gehe ich morgens ganz gerne joggen und abends genieße ich eine „entspannende“ Massage mit der Foam Rolle.

 

 

 

 

 

Quellen:

Slomka, Gunda „Faszien in Bewegung. Bedeutung der Faszien in Training und Alltag“. Aachen 2014

Schmidt, Lucia Nirmala „Faszien-Yoga“. München 2015.

Müller, Divo G./ Schleip, Robert „Faszientraining. Theorie und Praxiszum Aufbau eines geschmeidigen Bindegewebes“. E-Book von www.fasciafitness.de.

Yoga Aktuell „Faszien-Yoga – Neuer Trend oder schon immer Teil des Yoga?“. S.44-49, Ausgabe 6/2015.

Yoga Aktuell „Faszienyoga – Einführung – grundlegende Impulse für die Faszien: Wissen und Praxis“. S.50-55, Ausgabe 1/2016.

Yoga Aktuell „Faszienyoga- Verspannungen mit Hilfe von Faszienyoga lösen – Übungen zum Lösen von Schulter-Nacken-Verspannungen“. S.38-41. Ausgabe 2/2016.

PILATES Das Magazin „Faszi… was? Unbekannt und faszinierend- Faszien“. S.38-45. Ausgabe 3/2009.

11Feb/16

Chia-Samen – Powernahrung der Azteken

Das Wort ‚Chia‘ ist aus der Sprache der Ureinwohner Mexikos abgeleitet und bedeutet soviel wie ‚Kraft‘ oder ‚Stärke‘. Welche Kraft in den kleinen Samen steckt, zeigt sich schnell, wenn man sich folgende „Rekorde“ anschaut:

Als der spanische Eroberer Hernán Cortés Anfang des 16. Jahrhunderts an der Küste Mexikos landete, rannten die Boten von der Küste bis ins Landesinnere, um dort Moctezuma von der Ankunft „der weißen Götter“ zu berichten. Als Nahrung hatten die Läufer nur ein paar Gramm Chia-Samen bei sich.

Diese erstaunliche Laufleistung findet man noch heute bei den mexikanischen Tarahuna-Indianer. Sie legen problemlos Strecken von 320 km in nur 2 Tagen zurück. An ihren Füßen nur Sandalen aus einer dünnen Gummisohle und feinen Lederriemen. Und wie sollte es anders sein, dient ihnen bei ihren Läufen Chia als einzige Nahrungsquelle.

Auf die Frage was den Chia-Samen für uns heutige Menschen gutes zu bieten hat, nennt der führende Chia-Samen Forscher Dr. Wayne Coates 4 Dinge:

1. Omega-3-Fettsäuren
2. Ballaststoffe
3. Antioxidantien
4. Protein

Den ersten 3 Punkten wurde in mehreren Studien eine besonders gesundheitsfördernde Wirkung nachgewiesen. Omega-3-Fettsäuren wirken entzündungshemmend und schützen unser Herz. Antioxidantien stärken unsere Immunabwehr und Ballaststoffe fördern die Darmgesundheit. Protein benötigt unser Organismus für unsere Muskel, Knochen und Gewebe.

Chia-Samen Chiasamen Chiaseeds

 

Chia für die Gesundheit

Neben den oben genannten gesundheitlichen Vorteilen von Chia-Samen. nutzten und nutzen die mexikanischen Ureinwohner die Samen um Säuren und Giftstoffe im Körper zu binden und auszuleiten.

In Verbindung mit Wasser vergrößern Chia-Samen ihr Volumen um das 9 bis 12-fache. Roh gegessen quellen sie im Magen auf und vermitteln so das Gefühl angenehm satt zu sein. Sie zügeln so den Appetit und erleichtern das Abnehmen. Wenn man kein Hungergefühl hat, isst man von ganz allein weniger 🙂

Außerdem wirken die vielen Ballaststoffe günstig auf den Blutzuckerspiegel. Die aufgenommenen Kohlenhydrate werden nur langsam verstoffwechselt. Zucker wird also nur langsam ins Blut abgegeben, so bleibt der Blutzuckerspiegel relativ stabil und man bekommt langanhaltend Energie.

Chia-Samen fördern zudem die Verdauung. Im Darm angekommen erhöhen sie das Stuhlvolumen und helfen so gegen Verstopfungen und beugen Divertikulitis (Ausstülpungen des Darms) vor. Zugleich reinigen sie den Darm, indem Ablagerungen, Giftstoffe und Stoffwechselendprodukte auf natürlichem Weg nach draußen befördert werden.

Eine weitere nicht zu unterschätzende Eigenschaft von Chia ist das nicht vorhandene Gluten. Die Samen sind glutenfrei und können somit problemlos von Leuten verzehrt werden, die Probleme damit haben oder Gluten aus anderen Gründen meiden möchten. Zu Mehl verarbeitet, lässt sich Chia-Mehl als Weizenmehl Ersatz zum Backen verwenden.

Gesunde Inhaltsstoffe

chia-samen chia seed ChiasamenIn der mexikanischen Volksmedizin heißt es, dass 1 TL Chia-Samen ausreichend Nährstoffe enthält, um einen Mensch für 24 Stunden mit allem wichtigen zu versorgen. Die kleinen Wunderwerke enthalten bis zu 38% Chia-Öl, 18-23% Eiweiß, viele Vitamine (u.a. Vitamin A, Vitamin B-Komplex) und Mineralien (u.a. Calcium, Phosphor, Magnesium, Eisen, Zink, Kupfer, Kalium).

Es gibt Pflanzen mit weißen Samen und Pflanzen mit schwarzen Samen. Der Nährstoffgehalt ist annähernd gleich. Man kann also sowohl die eine als auch die andere Sorten essen. Oder wie häufig praktiziert, beide Sorten mischen.

 

Chia vs. Lein

Sowohl Leinsamen als auch Chia-Samen sind Ölsaaten und haben einen hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren. Mal davon abgesehen, dass in beiden Saaten unterschiedliche Mineralien, Vitamine und Spurenelemente vorkommen, unterscheidet sie ein Punkt wesentlich.

Die Natur hat es so eingerichtet, dass sie das wertvolle Innere der Samen (dies ist bei allen Samen so!) mit einer harten Schutzhülle umgibt, um die darin enthaltene DNA vor ungewünschten Fressfeinden zu schützen. Sie passieren i.d.R. unverdaut den Verdauungstrakt ihrer Fresser und werden ein paar 100m weiter als Dünger wieder ans Tageslicht gesetzt. Kommt dann ein Regenschauer, so weicht die harte Schutzhülle auf und der Samen kann austreiben.

leinsamen leinöl lein flaxseedBevor man Lein isst, sollte man also den harten Mantel um den Samen entfernen. Entweder durch einweichen in Wasser oder durch mahlen. Da Leinsamen sehr schnell ranzig werden, wenn man sie geschrotet länger stehen lässt, empfiehlt es sich diesen vor jeder Mahlzeit frisch zu zubereiten.

Bei den mexikanischen Chia-Samen ist dies anders. Diese Samen braucht man nicht vorher einzuweichen (es sei denn man möchte Chia-Gel haben), sondern kann sie so über den Salat oder in den Smoothie streuen. Die natürlich in Chia enthaltenen Antioxidantien verhindern zudem das Ranzig werden der Samen. Man kann sie problemlos lagern. Getrocknete Chia-Samen halten mehrere Jahre, ohne an Nährstoffgehalt zu verlieren.

Aufgrund der unterschiedlichen Nährstoffzusammensetzung empfiehlt es sich immer mal wieder zwischen Leinsamen und Chia-Samen zu wechseln, um alle wichtigen Nährstoffe aufzunehmen.
Die genaue Nährstoffzusammensetzung findest du hier.

Chia in der Küche

Chia-Samen haben einen neutralen Geschmack und können somit sowohl für süße Speisen als auch für herzhafte Kreationen verwendet werden. Die Samen bilden in Verbindung mit Wasser eine durchsichtige gelartige Masse. Deshalb wird Chia-Gel gerne zum Andicken benutzt. Eignet sich hervorragend im Smoothie, Pudding, für Dressings oder in Suppen; vor allem als Gelatine- oder Ei-Ersatz in Süßspeisen.

Rohe Samen kann man z.B. über Salate oder Suppen streuen. Wer einen grünen Daumen hat, kann sich aus den Samen seine eigenen Sprossen ziehen. (Bei mir hat es leider nicht geklappt, aber bei anderen durfte ich die Chia-Sprossen auf dem Fensterbrett bewundern.)

 

ChiapuddingMein Lieblingsrezept: Low-Carb Chia-Pudding

Zutaten für 1-2 Personen:
100ml Kokosmilch
2 TL Chia-Samen
1 TL Kakao
Prise Vanille
evtl. Stevia zum Süßen

Zubereitung:
Kokosmilch, Kakao und Vanille im Mixer verrühren. In eine kleine Schüssel geben und die Chia-Samen darüber geben. Alles sofort umrühren! Das ganze bei Zimmertemperatur 10 Minuten quellen lassen. Sobald die Samen aufgequollen sind, kann man das ganze in den Kühlschrank geben und kalt servieren oder aber gleich so essen.

 

Worauf sollte man beim Kauf von Chia-Samen achten?

Chia-Samen sind entweder weiß bis creme-farbend oder anthrazit bis schwarz. Alle anderen Farben zeugen von schlechter Qualität der Samen. Entweder sind diese dann faulig oder dreckig. Manchmal können sich dann auch andere Samen wie Amaranth oder Quinoa darunter befinden oder sogar ganze Pflanzenteile. Also Augen auf beim Chia-Kauf! Je hochwertiger die Qualität desto mehr Nährstoffe und Mineralien enthalten sie.

 

Ich wünsche viel Spaß beim Herumprobieren und einen guten Appetit!

Sabrina

 

 

Quellen u.a.:
Dr. Günter Harnisch „Chia – Fit und schlank mit der Powernahrung der Azteken“
www.mercola.com
www.azchia.com

11Dez/15

Gewürze, die uns heilen

Seit jeher nutzen die Inder im Ayurveda und die Chinesen in ihrer traditionellen Medizin Gewürze und Kräuter zur Heilung und Linderung von Krankheiten und Schmerzen. Dass man auch hiesige Kräuter mit gleichem Effekt einsetzen kann, hielt bereits Hildegard von Bingen im 12. Jahrhundert fest, indem sie das damalige Wissen um Krankheiten und Pflanzen der Volksmedizin niederschrieb. Dieses alte Wissen um die Kraft der Pflanzen wird teilweise bis heute genutzt – Tendenz steigend.

Gewürze heilkräuter tcm ayurveda

So hat jede Volksmedizin ihre ganz eigenen Pflanzen, Kräuter und Gewürze. Das schöne an der heutigen Zeit ist, dass wir uns von allem das nehmen können, was uns persönlich am besten schmeckt. Wer kein Koriander mag, kann diesen mit hiesiger Petersilie oder Bertram ersetzen, um Durchfall zu lindern. Gleiches gilt für Kurkuma. Die entzündungshemmende Wirkung lässt sich genauso gut mit Salbei erzielen. Und wer entgiften und entschlacken möchte, kann dies mit frischem Ingwer- oder auch mit Brennnesseltee machen.

Nachfolgend habe ich eine kleine Übersicht über die hiesigen, aber auch östlichen Gewürze und deren Heilwirkung zusammengestellt. Die Liste habe ich nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt, ist aber weder vollständig noch garantiert sie eine entsprechende Heilung.

 

Nahrungsmittel           Wirkung


Ingwer (frisch)                     Verdauungs- und appetitanregend, Erhaltung gesunder Darmflora, hilft gegen Blähungen
Fenchel                                Verdauungsregulierend, hilft gegen Blähungen, hilft bei Erkältungen und Halsinfektionen
Kurkuma                              Hilft bei Erkältungen, Parasiten oder Störungen der Darmflora, entzündungshemmend
Knoblauch                           Antibakteriell, hilft bei Parasiten und Störungen der Darmflora, wirkt gegen Arteriosklerose
Safran                                  Aphrodisiakum, schmerzstillend, wirkt gegen Krämpfe aller Art
Kapern                                 Aphrodisiakum, senkt Blutzucker
Zimt                                     Senkt Blutzucker, wirkt antimikrobiell
Kümmel                               Krampflösend, verdauungsregulierend, antimikrobiell
Anis                                     hilft bei Husten, schleimlösend, krampflösend
Sanddorn                          hilft bei Erkältungen, Infekten und Strahlenschäden, fördert Wundheilung (z.B. Sonnenbrand)
Süßholz                               hilft gegen Husten, Magengeschwüre und Kopfschmerzen und stärkt niedrigen Blutdruck
Wacholder                           fördert die Verdauung, Harnausscheidung und wirkt gegen Sodbrennen, harntreibend
Zwiebel                              antibakteriell, wirkt Blutdruck- und Blutzuckersenkend, hilft bei Insektenstichen und Wunden
Senf                                    appetitanregend und verdauungsfördernd

 

Mit diesem Wissen kann man leicht sein Gewürzregal in eine kleine Hausapotheke umwandeln und bei Bedarf das Essen mit den passenden Gewürzen und Kräutern als wohlschmeckende und nebenwirkungsfreie Heilkost zubereiten.

Gewürze heilkräuter safran tcm ayurveda

 

Hier noch ein kleines Rezept zur Stärkung des Immunsystems – „Anti-Grippe-Tee“

Zutaten: 

Daumnagel großes Stück Ingwer (frisch)gewürze ingwertee heilkräuter tcm ayurveda
Daumnagel großes Stück Kurkuma (frisch)
1 Scheibe Orange
Saft einer ½ Zitrone
Sanddornsaft nach Geschmack
evtl. Honig, Stevia zum Süßen

Zubereitung:                                                             

Ingwer und Kurkuma schälen, klein schneiden oder raspeln und in große Kaffeetasse geben. Mit heißem Wasser übergießen und ca. 2 Minuten ziehen lassen. Anschließend die Orangenschale über Ingwer und Kurkuma legen, so dass diese beim Trinken nicht nach oben treiben. Zum Schluss Zitronen- und Sanddornsaft hinzugeben. Bei Bedarf mit Honig oder Stevia süßen.

 

Für das kommende Jahr wünsche ich alles Gute und eine Erkältungs-freie Winterzeit!

Frohe Weihnachten
Sabrina

 

 

 

Quellen u.a.:

Dr. Ernst Schrott „Ayurveda für jeden Tag. Die sanfte Heilweise für vollkommene Gesundheit und Wohlbefinden“
Dr. Elfrune Wendelberger „Heilpflanzen – Erkennen, Sammeln, Anwenden“
A. Puhle, J. Trott-Tschepe, B. Möller „Heilpflanzen für die Gesundheit“